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Zuckersucht : Die Folgen und die Therapie

Zuckersucht : Therapie und Folgen

Wie äußert sich Zuckersucht und was ist das genau ?

Können Sie nur einen Riegel der guten Vollmilchschokolade essen oder nur ein paar Gummibärchen, oder essen Sie wie unter Zwang die ganze Tafel oder die ganze Packung auf einmal und ärgern sich dann über sich selber ?

ODER

Snacken Sie den ganzen Tag über immer wieder zuckerhaltige Lebensmittel und werden trotzdem nie satt ?


Dann leiden Sie vielleicht unter Zuckersucht !


Eine Sucht kann sich nicht nur bei Zigaretten, Alkohol oder Glücksspiel entwickeln, sondern auch nach zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken. Dazu zählen nicht nur Schokolade und Süßigkeiten, sondern sämtliche Nahrungsmittel, die einfache, schnell verwertbare Kohlenhydrate enthalten. Darunter fallen auch die vielen stark verarbeiteten Fertiggerichte, zu denen zwecks Zeitmangel und Alltagsstress leider immer häufiger gegriffen wird. Diese kurzkettigen Kohlenhydrate erhöhen sehr schnell den Blutzuckerspiegel und provozieren damit eine hohe Insulinausschüttung und das hemmt die Fettverbrennung. Wenn der Blutzuckerspiegel dann genau so schnell absinkt wie er angestiegen ist kommt es zu Heißhungerattacken und der Körper fordert wieder schnell verwertbare Kohlenhydrate wie Süßigkeiten, Kuchen, Limonaden, Eis  und ähnliches. 

Wichtig ist, dass nicht die Höhe des Blutzuckerspiegels, sondern sein Abfallen in Kombination mit dem hohen Insulinspiegel den Hunger hervorruft. Solange der Insulinspiegel im Blut erhöht ist, ist die Fettverbrennung gehemmt und die Fetteinlagerung in die Zellen wird gefördert.


Und so kommt es zu einem verhängnisvollen Kreislauf:

Bei jeder Insulinausschüttung werden die Fettdepots vergrößert und die Fettverbrennung verhindert, sodass man stetig zunimmt und dabei auch noch die ganze Zeit Hunger hat. Wird dieser Kreislauf nicht unterbrochen, sondern extrem weitergeführt kommt es zur Insulinresistenz der Körperzellen und im Anschluss zum Typ 2 Diabetes.


Neben der Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben diese industriell verarbeiteten Produkte noch einen weiteren Nachteil. Sie enthalten kaum mehr Vitalstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die der Körper aber zur Versorgung braucht. Das kann durchaus zu Hunger führen, obwohl der Kalorienbedarf bereits überreichlich gedeckt ist, weil der Körper noch auf „etwas wartet“. Besonders ungünstig ist ein zusätzlich hoher Fettgehalt bestimmter Speisen.

Welche Zuckerarten gibt es ?

Neben Fetten sind auch Kohlenhydrate wichtig für die Deckung des Energiebedarfs. Allerdings ist die Menge der verzehrten Kohlenhydrate maßgeblich an der Entstehung von Übergewicht beteiligt. Alle verzehrten Kohlenhydrate werden zu Einfachzucker abgebaut. Man spricht mittlerweile von einer regelrechten Kohlenhydratmast.


Die einzelnen Zucker unterscheiden sich nach der Anzahl Ihrer Kohlenhydratglieder und haben auch unterschiedliche Auswirkungen und erfüllen unterschiedliche Funktionen im Körper:


Einfachzucker (Monosaccharide/1 KH-Glied) wie Traubenzucker (=Glukose, Dextrose)  in Süßigkeiten, Limonaden, den meisten verarbeiteten Lebensmitteln, Fruchtzucker  (=Fruktose) in Obst und Schleimzucker (=Galaktose) in Fertigprodukten, Süßgetränken, Milch und Milchprodukten.


Zweifachzucker (Disaccharide/2 KH-Glieder) wie Rüben-/Rohrzucker (=Saccharose) in Haushaltszucker, Marmelade, Süßigkeiten, Limonaden, Malzzucker (=Maltose) in Malzbier und Milchzucker (=Laktose) in Milch, Milchprodukten und Fertigprodukten.


Mehrfachzucker (Oligosaccharide/3-30 KH-Glieder) wie künstliche Zuckergemische (= Maltodextrose, Dextrine, Maltodextrin) in Energydrinks, Kohlenhydratkonzentraten, Toast, Zwieback


Vielfachzucker(Polysaccharide/>30 KH-Glieder) wie Stärke in Kartoffeln und Teigwaren, Glykogen in Reis, Getreide und Brot, Zellulose in Fleisch, Lignin in Vollkornprodukten, Pektin in Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst.

Wie werden alle mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate verstoffwechselt ?

Die Aufnahme aller Nahrungskohlenhydrate im Darm kann ausschließlich in Form von Einfachzucker (Monosaccharide) erfolgen. Alle anderen Kohlenhydrate müssen zuerst enzymatisch gespalten, also in ihre Einzelbausteine zerlegt werden. Erst dann können sie durch die Darmwand resorbiert werden. Eine zusätzliche Aufnahme von Einfach- oder Zweifachzucker ist also keinesfalls nötig und wir sollten weitestgehend darauf verzichten, um Blutzuckerschwankungen und einen hohen Insulinspiegel zu vermeiden. Auf Vielfachzucker sollten wir allerdings nicht verzichten, denn diese versorgen den Körper mit Energie.


Die aufgenommenen Einfachzucker gelangen zur Leber, wo ein Teil unmittelbar zur Energiegewinnung verwendet wird, während der Rest in der Leber und in der Muskulatur als Energiereserve gespeichert wird. Diese Speicherkapazität ist aber begrenzt und werden mehr Kohlenhydrate verzehrt als die Speicher aufnehmen können werden diese in der Leber in Triglyceride umgewandelt und im Fettgewebe eingelagert.

Wieviel Zucker braucht der Mensch ?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Zuckeraufnahme von maximal 25 g, das sind gerade mal 6 Teelöffel Zucker. Das einzuhalten ist sehr schwierig, denn das große Problem ist der in vielen Nahrungsmitteln versteckte Zucker. Die Zuckerindustrie geht dabei sehr findig und einfallsreich vor. Oft verbergen sich große Mengen Zucker in vermeintlich gesunden Lebensmitteln z.B. in Fruchtjoghurt und Müslimischungen. Da hilft nur ein aufmerksamer Blick auf die Zutatenliste und die Kenntnis hinter welchen Bezeichnungen sich letztendlich Zucker verbirgt. Generell ist alles was auf -ose endet Zucker. Auch natürliche Quellen wie süßes Obst, Honig und Dicksäfte enthalten immer noch viel Zucker. Daher sollte man auch hier auf die Menge achten und übermäßigen Verzehr vermeiden. Sehr ungesund, wenn nicht sogar schädlich ist künstlich hergestellte Fructose, z.B. Glucose- Fructosesirup, der vielen Fertignahrungsmitteln als Süßungsmittel zugesetzt wird. Mit dieser künstlichen Fructose kann der Körper nichts anfangen und somit trägt diese maßgeblich zur Ausbildung von Bauchfett und im weiteren Verlauf zu einer Fettleber bei.

Die möglichen Folgen unkontrollierter Zuckersucht

  •  Entwicklung von Übergewicht und Adipositas
  •  Entstehung von Subkutanfett (äußeres   Bauchfett) und Viszeralfett (inneres   Bauchfett)
  •  Fettleber und Anlagerung von Fett an   weiteren  inneren Organen

         z.B. Darm, Bauchfell

  •  Metabolisches Syndrom mit steigendem Risiko   für Herz- und   Kreislauferkrankungen
  •  Insulinresistenz und Ausbildung eines   Diabetes   Typ 2
  •  Beeinträchtigung der Darmgesundheit durch   Darmpilze, Darmparasiten und   Darmentzündungen 
  •  Verminderte Vielfalt der guten, nützlichen   Darmbakterien
  •  Ein durchlässiger Darm (Leaky gut), Stille   Entzündungen, Schwächung des   Immunsystems
  •  Müdigkeit und Konzentrationsstörungen,   Depressive Verstimmungen
  •  Unterversorgung mit wichtigen   Mikronährstoffen


  • Und noch vieles mehr.

Welche Alternativen zum Zucker gibt es und sind sie gesund ?

Eine naheliegende Überlegung könnte sein den Zucker durch Süßstoffe oder andere Zuckerersatzstoffe zu ersetzen. So könnte man trotzdem süßen und dabei den schädlichen Wirkungen des Zuckers entgehen und nebenbei auch eine Menge Kalorien sparen.

Leider ist es nicht ganz so einfach. Süßstoffe sind künstlicher Natur und irritieren den Körper. Wenn man Süßstoff zu sich nimmt wird dem Gehirn signalisiert, daß etwas Süßes also Energie kommt. Der Körper erwartet Zucker, der aber nicht kommt. Das führt dazu, daß wir Appetit bekommen und mehr essen.


Süßstoffe (Aspartam, Sucralose, Saccharin, Acesulfam, Cyclamat),

Stevia, Zuckeraustauschstoffe (Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Erytrit):


  • Bringen den Stoffwechsel durcheinander
  • Schädigen die Darmschleimhaut, können zu Reizdarm führen
  • Führen zu Blähungen
  • Senken nicht den Süßhunger
  • Sollten nicht in großen Mengen verzehrt werden
  • Sind teilweise nicht zum Backen oder Kochen geeignet


Am ehesten könnte Erytrit einen Ersatz darstellen. Allerdings ist auch das ein Zuckeralkohol und deswegen nicht für Reizdarmpatienten und Menschen mit einem empfindlichen Darm geeignet. Erytrit hat 70 % der Süßkraft von Zucker und ist zum Backen und Kochen geeignet. Es ist etwas grobkörniger als Zucker und hat auf 100g nur 20 kcal. (Zucker hat 400kcal / 100g)

Aber man sollte auf Bioqualität achten und leider senkt Erytrit auch nicht den Süßhunger.

Wege aus der Zuckersucht

  • Sensibilisieren Sie sich für unsichtbare Zuckerquellen und lesen Sie die Zutatenlisten der verarbeiteten Lebensmittel, die Sie verzehren.


  • Zucker ist alles was mit ..ose endet, sowie Malzextrakt, Dextrin, Sirupe, Honig, Dicksäfte.


  • Verzichten Sie wo Sie können auf verarbeitete Lebensmittel. Essen Sie z.B. einen Apfel, anstatt ein Glas gekauftes Apfelkompott.


  • Vermeiden Sie sichtbare Zuckerquellen !


  • Machen Sie eine kurze Bestandsaufnahme Ihres aktuellen Zuckerkonsums. Ein erster wichtiger Schritt ist der konsequente Verzicht auf süße Limonaden, Softdrinks und Fruchtsäfte.


  • Verzichten Sie als nächstes auf sogenannte gesunde Frühstückszerealien, fertige Müslis, mit Früchten oder Schokolade. 100 g Knuspermüsli hat ca. 28 g Zucker, Trockenfrüchte sind die reinsten Zuckerbomben !   

        Eine Alternative sind Haferflocken oder -kleie mit frischem Obst und Joghurt

        oder Quark gemischt.


  • Nehmen Sie Bitterstoffe ! Diese können den Süßhunger reduzieren. Fragen Sie in Apotheke oder Drogeriemarkt danach.


  • Lassen Sie Ihr Darmmikrobiom mittels einer Stuhlprobe auf Entzündungen, Candida (macht Süßhunger), Leaky gut (= durchlässiger Darm) und auf das ausreichende Vorhandensein wichtiger, gesundheitsfördernder Bakterien untersuchen. Je nach Ergebnis behandle ich Sie mit entzündungshemmenden und die natürliche Darmbarriere wieder herstellenden Präparaten. Ihrem Darmmikrobiom können Sie mit geeigneten probiotischen Medikamenten wieder zu einer gesunden Vielfalt verhelfen und so den unwiderstehlichen Drang nach "Süßkram" überwinden.


Gerne berate ich Sie ausführlich über alle nötigen Maßnahmen In meiner Praxis.

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