Der Darm als Ursache von Übergewicht?
Die Darmbakterien (Das Mikrobiom)
In unserem Darm leben Billionen von nützlichen „guten“ Bakterien, unser Mikrobiom, die unsere Verdauungstätigkeit unterstützen, uns vor Entzündungen bewahren, unser Immunsystem trainieren und unser Hunger- und Sättigungsgefühl beeinträchtigen. Wenn hier eine geringe Diversität besteht fördert das die Entstehung von Übergewicht und verschlechtert das Ansprechen auf eine Diät.
Über die Darmschleimhaut werden wichtige Nährstoffe geregelt aufgenommen und Krankheitserreger und Giftstoffe abgewehrt. Voraussetzung dafür ist eine funktionstüchtige Darmschleimhaut und eine vielfältige Ausstattung mit „guten“ Darmbakterien, die im richtigen Verhältnis zueinander vorliegen sollten.
Ursachen für Dysbalancen des Darmmikrobioms können z.B. Umweltgifte, Ernährung (z.B. viel Zucker, wenig Ballaststoffe) Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel, Magensäureblocker ) Nahrungsmittel -unverträglichkeiten, -allergien und Stress sein.
Enorm wichtig für Hunger und Sättigung sind die sogenannten kurzkettigen Fettsäuren, die durch bestimmte „gute“ Darmbakterien aus Ballaststoffen aufgespalten werden können.
Die Buttersäure ernährt die Darmschleimhaut und bildet eine Barriere vor entzündungsfördernden „schlechten“ Bakterien oder Ihren Bruchstücken.
Die Propionsäure verstärkt das Sättigungsgefühl, wirkt cholesterinsenkend und erhöht die Insulinsensitivität während die Essigsäure das Hungergefühl und die Neubildung von Fettzellen und Zucker erhöht.
Diese kurzkettigen Fettsäuren sind Marker, die anzeigen ob ein Übergewichtiger aufgrund seiner Darmmikrobiota in der Lage ist abzunehmen oder Schwierigkeiten damit hat.
Fazit:
Wir brauchen, um Gewicht reduzieren zu können, bestimmte nützliche Darmbakterien, die uns aus den in der Ernährung enthaltenen Ballaststoffen die erforderlichen Fettsäuren im richtigen Verhältnis zueinander zusammenbasteln. Mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag sollten es allerdings schon sein.
Nahrung für die nützlichen Darmbakterien
Ballaststoffe
Ballaststofffutter für die nützlichen Darmbakterien sind z.B. enthalten in:
- nicht ganz reifen Bananen
- Haferflocken
- Tiefkühlerbsen
- weiße Bohnen
- Linsen
- gekochte, mind. 24 Std. abgekühlte Nudeln, Reis oder Kartoffeln !
Hier entsteht resistente Stärke, ein Ballaststoff,
der unsere "guten" Darmbakterien ernährt.
Polyphenolreiche Nahrungsmittel
- Weintrauben
- Granatäpfel, -saft
- Agavensaft
- Cranberry, -saft
Naturheilkundliche Darmtherapie
Auch das Verhältnis zwischen energieausscheidenden (Bacteroidetes) und energiespeichernden Bakterienarten (Firmicutes) spielt eine Rolle. Hat man zuviel Firmicutes nimmt der Körper schneller an Gewicht zu.
Das sind dann die Patienten, die ihrer Aussage nach schon vom Anblick eines Stücks Torte zunehmen.
Über eine Stuhldiagnostik in einem Speziallabor können alle erforderlichen Parameter überprüft und bei Bedarf die Bildung nützlicher Bakterien und ihr Verhältnis zueinander gezielt medikamentös unterstützt werden. Darüber hinaus sollte eine Überprüfung der augenblicklichen Ernährungsweise und ggf. eine Ernährungsberatung erfolgen.
Gerne berate ich Sie dazu in meiner Praxis .
Stoffwechsel- und Hormonblog Schwabach




